



Wieder einmal macht sich die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar. Seit Tagen ist es eiskalt und es schneit. Selbst in der Stadtmitte liegt eine geschlossene Schneedecke. So kommt eine Woche Auszeit in der Türkei gerade recht.
Unser Flug am 22. Januar geht pünktlich und verläuft angenehm und ungestört. Als wir in Antalya landen, ist es 19:00 Uhr und schon dunkel, aber deutlich milder als bei uns zu Hause.


Am Transfer Bus steht eine Frau, die ich irgendwoher kenne. Ich spreche sie an und ihr geht es mit mir genauso. Woher wir uns kennen, wissen wir allerdings nicht. Sie heißt Monika. Bestimmt werden wir im Laufe der Tage noch dahinter kommen.
Wir kommen rechtzeitig zum Abendessen. Dort treffen wir Horst. Es gibt ein freudiges Wiedersehen beziehungsweise Kennenlernen zwischen Doris und Horst.
Wie meistens am ersten Abend wird es recht feucht-fröhlich und irgendwann falle ich erschöpft ins Bett.

Montag, 23. Januar.
Der Tag verspricht wunderbar sonnig zu werden. Zwar ist es in der Früh noch sehr frisch, aber das wird. Auf dem Nobilis Platz ist ungewöhnlich wenig los. Trotzdem werden wir später immer wieder warten.


Zunächst haben wir am ersten Abschlag eine Begegnung der besonderen Art. Zwei Herren, einer davon mit Adidas Trainingshose angetan, ansonsten aber ohne Ahnung, ohne Benehmen und ohne Etikette fallen uns schon auf bevor sie den ersten Ball geschlagen haben. Später soll es auf dem Platz noch zu einer unangenehmen Begegnung kommen, denn der mit der Trainingshose fühlt sich durch einen geschlagenen Ball von Horst oder Richard bedroht, macht deswegen kehrt und hält uns einen Vortrag über seine Vorstellungen vom Golfspiel. Ich befürchte schon, dass er gleich handgreiflich wird, aber dann dreht er ab.

Unser Flight Partner heißt Richard und kommt aus dem südlichen Baden-Württemberg. Abgesehen von den Vollpfosten aus Norddeutschland, haben wir eine recht angenehme Runde.

Mittagessen gibt es heute im Kuyu. Das ist das schwimmende Restaurant unten am Fluss. Das Essen ist wieder sehr lecker.
Doris verabschiedet sich dann zum Shoppen, während ich zum Spinning gehe und bei der Traumreise entspanne. Zum Abendessen kommt eine recht nette Runde zusammen. Zu uns dreien gesellen sich unser Flight Partner Richard, Moni und Marcus, die zusammen einen Golfanfängerkurs belegen.
Es ist türkischer Abend. Das Essen ist wieder extrem lecker. Im Anschluss gibt es in der Lobbybar. nicht wirklich originalen und auch nicht besonders originellen Bauchtanz.
Dafür sind die Mädels sehr schlank und tragen Pailletten Bikinis 😜

Dienstag, 24. Januar
Beim Frühstücksbuffet springt wieder die Adidas Jogginghose rum und wir befürchten schon, dass wir wieder hinterher spielen müssen. Dem ist zum Glück nicht so.
Wir starten heute zu dritt. An Bahn 3 holt uns allerdings Richard ein, der alleine spielt. Seine ursprünglich vorgesehenen Spielpartner haben wohl abgesagt. Vielleicht war es ja die Jogginghose.




Das Wetter ist wieder top. Ungefähr nach sechs Bahnen kann man bereits im kurzärmeligen Polo spielen. Meine Leistung ist heute eher mittelmäßig. Dafür hat sich Doris im Vergleich zu gestern sehr gesteigert, Richard auch und Horst haut zum Teil richtige Bomben raus.


Nach dem Mittags-Snack gehe ich für eine gute Stunde an den Strand. Es ist richtig herrlich da und mit einer leichten Weste kann man es gut aushalten.


Um 17:15 Uhr treffen wir uns alle wieder im Fitnessstudio zum Stretching Kurs.

Ich habe knallrote Wangen und sehe aus, als hätte ich einen Mega Sonnenbrand. Das kann allerdings nicht sein, da ich zum einen starke Sonnencreme ins Gesicht schmiere und zweitens den ganzen Tag eine Mütze aufhabe. Und empfindlich bin ich ja wahrhaft auch nicht. Wahrscheinlich bin ich gegen irgendeine Creme allergisch.
Heute ist Silent Music Night in der Lobbybar. Ich finde die Musikauswahl aber blöd, und ziehe mich deswegen zurück.
Inzwischen sind Moni und ich ein Stück weitergekommen, woher wir uns kennen. Irgendwie sind wir uns wohl vor Jahren mal bei Coni begegnet. Aber ich glaube auch im Vitalis.
Trinkgeld
Dafür hat man eine sehr pragmatische Vorgehensweise entwickelt. Man kann den Angestellten Euromünzen als Trinkgeld geben. Die sammeln die Münzen bis es einen Euroschein reicht. Dann tauschen sie bei den Touristen die Münzen gegen Scheine. Die Scheine können sie umtauschen in türkische Lira und die Touristen haben wieder Münzen für Trinkgeld.
Mittwoch, 25. Januar
Das Wetter ist wieder top. Doris verzichtet heute auf das Frühstück, weil sie sich voll gefressen fühlt. Allerdings wird während der Runde fleissig gevespert.
Ich schütte allerlei gesunde Flüssigkeiten in mich rein.

Heute spielen wir zu dritt. Vor uns sind die Bananentypen. Sie haben gestern unterwegs einige Bananen verloren, die Doris und Horst ihnen dann hinterher gefahren haben. Deswegen heißen sie so. Gedankt wird es uns nicht, denn sie spielen unendlich langsam. Acht junge Männer im Wägele.
Allerdings fallen Doris und Horst auch nicht durch sehr hohe Spielgeschwindigkeit auf 😜.
Am Ende von Bahn 15 wartet oft eine Katze und möchte ins Cart einsteigen und mitfahren. Horst, der keine Katzen leiden kann, ist nicht amused.



Heute Abend geht Doris mit Richard ins Spezialitäten Restaurant Fisch essen. Ich lehne das natürlich ab.
In Abwesenheit von Doris und Richard gesellt sich heute ein neuer Gast beim Abendessen zu uns, Bernd aus dem Pott. Er macht hier Langzeiturlaub und ist auch Golfer. Wie alle betagten männlichen Golfer, weiß natürlich auch Bernd alles besser. Ich habe mich schon interessanter unterhalten.
Donnerstag, 26. Januar
Doris erzählt begeistert von ihrem gestrigen Abendessen. Wir amüsieren uns vor allem über die Rosenblüten, die auf dem Tisch verteilt waren.
Ausführlich beschreibt sie jeden einzelnen Gang, besonders aber das Kalorienbomben-Dessert, das aus weißer Schokolade, flüssiger Schokolade, Eiscreme und was weiß ich noch allem bestand. Scheinbar sind auch Tonka Bohnen enthalten. Doris erzählt Horst, dass Tonka Bohnen aussehen wie „große Mandla“. Horst fragt was Mandla sei 😅
Während ich über besserwisserische männliche Golfer herlästere, versichert Doris Horst, dass sie seine ständigen Belehrungen hilfreich findet.
Damit steht fest – zumindest für diese Woche: Horst ist der neue Thomas
Das Sportprogramm im Club ist nicht berauschend. Die ersten zwei Tage gab es nachmittags noch Spinning. Inzwischen sind die meisten Kurse auf den Vormittag verlegt und spezielle Kurse für Golfer gibt es auch nicht.
Allerdings ist das Fitnessstudio ja ganz toll ausgestattet und auch im Hallenbad kann man sehr gut Bahnen ziehen. Man kann sich also seine Bewegung neben dem Golf durchaus verschaffen.
Kaum habe ich Doris und Horst heute gelobt, dass sie endlich mal etwas schneller unterwegs sind, als sie an der Bahn 10 dann in aller Seelenruhe nach zwei Bällen angeln während der nachfolgende Flight immer näher kommt. Ich selber hab meinen Ball irgendwo im Gebüsch verloren und gehe verärgert schon mal zum nächsten Abschlag. Dort muss ich allerdings so lange warten, dass ich mich frage, ob einer von beiden in den See gestürzt ist.




Ich selber spiele heute grottenschlecht. Alles dresche ich nach links und meine Laune sinkt von Bahn zu Bahn. Deshalb gibt es heute zum Mittagessen ein Gläschen Wein und Doris füttert mich mit Baklava.

Heute ist Gala Abend. Inzwischen heißt das Rob Dinner. Traditionell gibt es für mich da nicht so viel zu essen, für die anderen dafür umso mehr. Das macht aber nichts, ich hatte ja mittags genug.
Nach dem Essen gehen wir noch zur Show ins Theater. Die ist richtig toll und gut gemacht.


Freitag, 27. Januar
Gestern nach dem Stretching haben wir uns noch länger mit der Trainerin unterhalten. Sie hat uns erzählt, dass hier im Nobilis in den nächsten Tagen eine Fortbildung für Robinson Sport Animateure stattfindet. Man merkt es schon in der Früh. Es ist wieder deutlich mehr los und vor allem junge Leute.
Leider ist es auch der Grund, warum das Sportangebot weiterhin ziemlich mager ist.
Heute soll es noch mal trocken bleiben bis zum Nachmittag. Das würde uns für unsere Golfrunde ja schon reichen.
Der lustige und freundliche Kellner Suleyman erzählt uns, dass es heute Früh in Antalya, wo er wohnt, schon so geschüttet hat, dass er Plastiktüten über seine Schuhe ziehen muss. Nun hoffen wir, dass der Regen noch ein paar Stunden braucht, bis er hier in Belek ankommt. Ich mahne Horst und Doris zum zügigen Spiel 😜






Wir spielen eine weitere Runde bei top Wetter. Heute sind mehr Katzen als sonst auf dem Platz unterwegs. Vielleicht spüren sie, dass Horst sie nicht leiden kann. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel.
Irgendwann kommt uns ein Ehepaar von hinten immer näher und wir beschließen, dass wir sie durchspielen lassen. Die Frau ist vollkommen aufgelöst. Sie fühlt sich von hinten verfolgt und bedrängt.
Später stellt sich heraus, dass sie sich grundsätzlich verfolgt und bedrängt fühlt, wenn sie auf dem Golfplatz hinter sich Menschen sieht. Da muss man sich dann schon fragen, ob die hier richtig ist.
Nun sind die drei Verfolger direkt hinter uns. Und siehe da: einer davon ist unser Freund Richard, der dann auch alsbald, Horst und Doris in ihrem Wägele fast abschießt.
Richard wird begleitet von zwei jungen Herren, die ebenfalls im Cart fahren. Gut, der eine ist so stabil, dass er vermutlich keine neun Loch gehen kann. Allerdings spielt er, wie wir später erfahren auch gar kein Golf, sondern er telefoniert ununterbrochen und versucht Deals für sein Startup abzuschliessen. Nur der andere spielt Golf. Also sind die zu zweit somit schon entsprechend schnell.



Nach dem Lunch setze ich mich an den Pool und schreibe ein wenig Blog. Ab 16 Uhr frischt der Wind heftig auf und man hört das Meer ganz laut.

Dann ist es Zeit für Doris und mich zum Entspannungskurs zu gehen. Das ist wirklich herrlich. Wir sind danach tiefenentspannt und möchten gar nicht mehr aufstehen.
Zum Dinner geht es heute ins Gewächshaus. Das ist ein richtiges Gewächshaus mit vielen exotischen Pflanzen drin. Bei wunderschöner romantischer Beleuchtung sind nur wenige Tische eingedeckt. Außer uns fünf sind noch etwa acht Leute dort zum Essen. Es gibt ein mehrgängiges, türkisches Menü, das uns am Tisch serviert wird. Absolut köstlich. Wir sind begeistert vom Essen, der Atmosphäre und der Umgebung. Dazu kommt, dass man dafür keinen Cent extra bezahlt.



Draußen stürmt es derweil heftig und es hat auch begonnen zu regnen.
Samstag, 28. Januar
Irgendwann mitten in der Nacht wache ich auf, weil meine Zimmernachbarn auf der Terrasse lautstark Musik hören. Ich durfte auch schon Zeuge zahlreicher Telefonate und Hörbücher werden. Das Benehmen, mancher Leute ist schon unglaublich. Ich lege denen einen Zettel vor die Tür, ob sie sich nicht mal Kopfhörer anschaffen möchten, damit andere Menschen nicht ständig an ihren auditiven Erlebnissen teilhaben müssen.
Am Morgen haben sich Sturm und Regen gelegt und, ganz entgegen der Vorhersage lacht sogar die Sonne.
Wir beschließen, dass wir nach Möglichkeit ein bisschen früher starten, um möglichst viele Bahnen vor dem angekündigten Regen spielen zu können. Man hat den Eindruck, dass heute außer uns niemand unterwegs ist. Allerdings führt das zu noch mehr Getrödel als sonst.
Die Grüns sind bereits tipptopp gerichtet, von Ästen befreit und abgezogen, und die Greenkeeper und Gärtner sind schon eifrig dabei, an den sturmgeschädigten Bäumen zu arbeiten.
Übrigens hat jeder einzelne Baum eine Plakette mit seiner persönlichen Nummer.


Die Ballverluste unseres Flights sind erheblich (bei mir eigentlich nicht), so dass Horst heute Früh noch eine Packung Lakeballs erwirbt. Es ist ein besonders scheußliches Modell mit roten Tupfen dabei, welches Doris für sich reklamiert. Allerdings schießt es Horst bereits auf Bahn 3 mit Schmackes in einen Busch, so dass es unwiederbringlich verloren bleibt. Doris unterstellt Horst böse Absicht. Sollte das Verhältnis dieser GolfCart Fahrgemeinschaft womöglich ein wenig getrübt sein?
Es ist. 11:00 Uhr, die ersten neun Bahnen sind gespielt und es ist immer noch sonnig.
Doris legt Wert darauf anzumerken, dass sie heute schon zum zweiten Mal an Bahn acht nicht ins Wasser geschlagen hat.
Gegen 13:00 Uhr sind wir fertig. Unsere Schläger werden von den Mitarbeitern im Golfclub geputzt. Heute müssen wir sie ja mitnehmen. Über die Woche hatten wir eine Caddy Box gemietet. Kostet zehn Euro die Woche und es passen zwei Bags hinein. Sehr praktisch.
In dem Moment wo wir den Shuttle zurück zum Hotel besteigen, beginnt es zu regnen. Das nenne ich perfektes Timing!
Nachmittags lasse ich mich mit Doris zum Shoppen fahren. Die türkischen Händler haben sich in den letzten 30 Jahren auch nicht verändert und sind nach wie vor wahnsinnig penetrant. Es gibt jetzt neben den üblichen Sportklamotten auch sämtliche Golfmarken in Fake. Das eine oder andere Teilchen nimmt man dann aber doch mit.


Nachdem Doris sich von dem empfohlenen Fahrer krass abgezockt fühlt, nehmen wir nach der Rückkehr in den Club den ersten Aperitif.
Und schon ist unser letzter Abend angebrochen. Ich treffe mich mit Moni an der Bar auf einen Aperitiv. Das Abendessen nehmen wir in nun schon gewohnter Fünfer-Runde ein. Es ist wie immer lecker. Auf die Show verzichte ich heute, da todmüde.
Sonntag, 29. Januar
Um 7:40 Uhr geht unser Flughafen Transfer. Während wir auf dem Bus warten, erfahren wir innerhalb von 7 Minuten das ganze Leben eines Hotelgasts. Ein feister Asiate mit fränkischen Dialekt berichtet von seiner Geburt bis zum heutigen Zeitpunkt. Champagner-Uli (der Proteinmann) ist auch in unserem Bus und nölt Richard mit seiner penetranten Stimme voll.
Am Flughafen geht die Abfertigung super schnell. Wir trinken noch gemütlich Kaffee zusammen mit Moni und Richard. Dann ist Boarding.
Unser Abflug verzögert sich ein wenig, da beim Fahrzeug, welches die Rollstuhlfahrer (ungefähr vier Personen) in die Maschine befördern soll, die Hydraulik defekt ist.

Aber dann geht es los. Zwischen uns sitzt ein stattlicher türkischer Händler, der in Friolzheim aufgewachsen ist. Ich bin froh, einen XXL-Seat zu haben und selbst da fühle ich mich ein wenig eingepresst. Nichtsdestotrotz unterhalten wir uns den ganzen Flug über sehr angeregt. Doris würde am liebsten gleich wieder umkehren und in seinem Laden einkaufen gehen. 🤣



Kurz vor 13 Uhr passiert das Flugzeug die dichte Wolkendecke, unter der wir vermutlich die nächsten Wochen verbringen werden. Es ist scheußlich kalt.
Fazit
Es war eine herrliche Woche. Das Wetter hat gepasst, auch die Gesellschaft und der Club Nobilis ist nach wie vor ohne Einschränkung zu empfehlen. Also jederzeit gerne wieder!
Im übrigen bin ich pro Runde ca. 7,5 km gegangen, das sind 14500 bis 14600 Schritte. Das macht für die Woche an die 50 km und fast 90000 Schritte 🙂


Ja, da lässt Du es Dir ja richtig gut gehen. Viel Spaß euch. Auf bald in Deutschland.