Zum Inhalt springen →

Tiny House in Memmingen

Irgendwo habe ich eine Werbung für Tiny Houses, direkt am GC Memmingen gelesen. Das hat mich interessiert und auch Christina fand es spannend. Also haben wir uns für unser Golfwochenende im Herbst ein solches Tiny House gebucht. Nun heißt es den Wetterbericht verfolgen. Hierzulande kann man sich ja selbst im Sommer des Wetters nicht mehr sicher sein, und dann erst Anfang Oktober. Je näher der Zeitpunkt rückt, um so schlechter die Vorhersage. Wir kürzen also auf eine Nacht ab.

Am 3. Oktober machen wir uns auf den Weg, mit viel Puffer, wie wir meinen. Unsere Teetime im GC Ottobeuren ist um 12:30 Uhr. Allerdings sind wir nicht die einzigen, die das lange Wochenende nutzen wollen und so verfolgen wir von Anfang an die Anzeige im Navi mit einem unguten Gefühl. Ein Stau folgt auf den anderen. Nicht nur am Albaufstieg ist dichter Verkehr, auch die A7 wartet mit vielen Baustellen und zähfließendem Verkehr auf. Wir rufen im Golfclub an und fragen, ob wir unsere Teetime ein wenig nach hinten schieben können. Geht aber nicht, da alle Golfer das einigermaßen schöne Wetter für eine Runde nutzen möchten. Also heißt es hoffen.

Um 12:15 fahren wir auf den Parkplatz am Golfplatz. So schnell haben wir wahrscheinlich noch nie unsere Wägele gerichtet. Auf jeden Fall reicht es noch mit knapper Not pünktlich an den Abschlag. Wir spielen mit einem sympathischen Paar, die hier Mitglied sind. Vor uns, wie so oft, spielt der langsamste Flight des Tages. Als unsere Mitspieler nach neun Löchern aufhören, lässt uns der Vorflight zum Glück vorbei und wir kommen einigermaßen vorwärts.

Unser Fazit: der GC Ottobeuren ist ganz schön. Man muss ihn aber nicht unbedingt gespielt haben.

Wir fahren direkt weiter nach Memmingen. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir unser Tiny House. Unsere Mitspieler in Ottobeuren hatten uns erzählt, daß die Tiny Houses (es sind geschätzt bestimmt 20 Stück) funkelnagelneu sind und das unsere vermutlich vorher noch nie bewohnt wurde. Und so sieht es auch aus. Es ist wirklich entzückend. Per eMail haben wir den Zugangscode erhalten. Wir können direkt vor dem Häuschen parken und sind echt geflasht als wir reinkommen. Es gibt eine Küchenzeile mit allem was man so braucht, rechts ist die Schlafnische mit Doppelbett und Hängeschränken. Die Schlafnische ist durch eine luftige Holzkonstruktion vom Wohnbereich getrennt. In die „Trennwand“ ist ein riesiger Flachbildfernseher integriert, der sich drehen lässt. Man kann also vom Bett wie auch vom Bettsofa auf der anderen Seite aus fernsehen. Links ist das Badezimmer mit Schiebetür. Geräumig und geschmackvoll und als Tüpfelchen auf dem i ist in der Dusche ein lebensgroßer Golfer an der Wand.

Wir nehmen einen Aperitiv in Gestalt eines eisgekühlten Rosésekts vor der Hütte und richten uns dann ein.

Zum Abendessen gehen wir wenige Meter ins Clubrestaurant. Da ist nicht viel los – wer sollte auch bei der Kälte abends zum Golfplatz kommen. Trotzdem sind einige Gerichte ausgegangen, wir man uns berichtet. Nun denn, wir werden trotzdem satt und es ist ganz ordentlich, wenn auch nicht überragend.

Wir beschließen den Abend mit einer Flasche Rotwein von Josef in unserem Tiny Häuschen.

Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen ins Auto und begeben uns zum Frühstück ins Clubhaus. Das vorgebuchte Frühstück gibt es ab 9 Uhr und nach unserer Erfahrung vom Vorabend gehen wir davon aus, dass das keine schnelle Angelegenheit wird und verlegen vorsichtshalber unsere Startzeit nach hinten. Tatsächlich wissen wir auch nicht genau was wir zum Frühstück bekommen werden. Als wir gegen Ende des Frühstücks beschließen ein Ei zu bestellen, teilt man uns mit, dass das sowieso noch kommen werde. Gut dass wir noch Brot übrig haben. Der O-Saft kommt quasi als Dessert. Und die zusätzliche Tasse Kaffee muss extra bezahlt werden. Nun ja…

Da wir unsere Teetime verschieben mussten, spielt nun eine Gruppe junger Männer in drei Flights vor uns her. Nicht nur Golfer sind dabei, sondern auch junge Herren, die die schwer mit Bierkisten beladenen Carts fahren. Selbstbewusst teilt man uns mit, dass man schnell spielen werde. Das trifft allerdings nicht zu. Sie hämmern jeden Schlag nach rechts oder links und brauchen endlos lang für die ersten Bahnen. Wir beschließen abzukürzen, um an den Jungs vorbeizuziehen und lassen zwei Bahnen aus.

War es gestern noch trocken, zeitweise sonnig und kalt, weht der Wind heute in Sturmstärke, allerdings mit deutlich höheren Temperaturen. Der Sturm, so sagt uns der Wetterbericht, bringt die nächste Kalt- und Schlechtwetterfront.

Fazit: Den GC Memmingen muss man wirklich nicht gespielt haben. Es ist alles recht eben und nicht gerade spannend. Auch keine schönen Ausblicke gibt es. Bahn 14 und 15 wurden wohl irgendwann später hinzugefügt. Man muss zunächst über einen Hof laufen, um dann steil bergab die 14 und noch steiler wieder bergauf die 15 zu spielen. Macht keinen Spaß. Wir sind gespannt, ob die Tiny Houses zum Erfolg werden. Wegen dem Memminger Golfplatz ganz sicher nicht und in der Gegend gibt es auch nicht wirklich viele andere Plätze. Schade, dass wir die Motivation für die Aufstellung der Häuschen nicht kennen.

Nach der Runde machen wir uns auf den Heimweg. Es stürmt heftig und später beginnt es auch noch zu schütten. Gut, dass wir unseren Ausflug auf zwei Tage verkürzt haben.

Veröffentlicht in Allgemein

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert