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Die schöne Pfalz

„Hat das Blümchen einen Knick, war der Schmetterling zu dick“

Fast den ganzen Mai hat es geregnet. Es gab nur wenige vereinzelte Schönwettertage. Nun, für das letzte lange Maiwochenende, ist ergiebiger Dauer- und Starkregen angekündigt. Beate und ich überlegen hin und her, ob wir unseren geplanten Aufenthalt in der Pfalz (Fronleichnam bis zum Sonntag) verschieben sollen. Letztlich entschließen wir uns zu fahren. Man weiß ja nicht, ob es am Ausweichtermin besser wird.

Also machen wir uns am Donnerstag, den 30. Mai 24 auf in Richtung Nordwesten. Wir haben einen Zwischenstopp am Heitlinger Hof geplant. Dort beschließen wir, für unsere 18-Loch-Runde ein Cart zu mieten, um besser gegen Regen geschützt zu sein. Es stellt sich heraus, dass das gar nicht nötig gewesen wäre. Uns erwischt auf dem wunderbar gepflegten Platz nur ein winziger, kurzer Schauer, der noch nicht einmal den Einsatz eines Schirms erfordert hätte. Danach kommt sogar hin und wieder die Sonne raus und nach Ende der Runde sitzen wir noch auf ein Getränk auf der schönen Terrasse in der Sonne.

Wir haben keinen Albatros gespielt.

Dann geht es weiter nach Kirchheimbolanden (Kibo) ins Parkhotel Schillerhain, wo ich im letzten Sommer (bei Dauerregen) schon einmal mit der DAGO-Gruppe war. Nach Einchecken und Duschen nehmen wir unseren Welcome-Sekt und das erste Schorle aus dem Dubbaglas. Auf das ursprünglich vorbestellte vegetarische Essen verzichten wir heute (Räuchertofu) zugunsten eines sogenannten Wiener Backhendls.

Am nächsten Tag spielen wir am GC am Donnersberg. Erst einmal verfahren wir uns auf dem Weg dorthin. Wenn man vor lauter Quatschen das Navi nicht hört (und außerdem alle Schilder nach Donnersberg weisen) passiert so etwas. Trotzdem kommen wir noch rechtzeitig zu unserer Teetime an. Carts sind allerdings wegen der Nässe auf dem Platz nicht gestattet. Also müssen wir unsere Trolleys schmutzig machen.

Der Platz ist sehr schön. Es geht hoch und runter (aber nicht zu sehr) und immer wieder gibt es herrliche Ausblicke über die Pfalz – und unglaublich viele Windräder. Schade, dass es nicht sonnig ist. Da wäre die Aussicht noch viel schöner. Trockenen Fußes beenden wir unsere Runde, nehmen noch einen Kaffee und fahren dann zurück nach Kibo. Unbedingt anmerken möchte ich, dass sowohl das Personal im Sekretariat wie auch im Restaurant unheimlich freundlich ist. Nichts anderes erwarte ich mittlerweile in der Pfalz.

Klaus, in der Heimat im Dauerregen zurückgeblieben, kann es nicht glauben, dass wir nach der Runde im Freien sitzen können

Wir machen einen kleinen Stadtrundgang durch Kibo. Was Geschäfte angeht, ist dort nicht allzu viel los, doch muss ich nun noch von meinem persönlichen Highlight berichten. An einem unscheinbaren Haus entdecken wir ein Schild „Gaby’s Wäscheladen“. Von denen hatte ich in der Früh eine Werbung gesehen, also nichts wie rein. Gaby führt Damen- und Herrenwäsche sowie Bademoden in sämtlichen Farben, Formen und Größen und ihr Personal hat, wie sie selbst, richtig viel Ahnung von der Materie. So kompetent wurde ich schon lange nicht mehr beraten und hocherfreut verlasse ich mit einem neuen und sehr gut sitzenden Sport-BH das Geschäft. An der Kasse bekommen wir jede noch einen Gutschein für eine Kugel Eis geschenkt. Den lösen wir umgehend ein, denn die Eisdiele ist nur ein paar Schritte weiter. Der Besitzer der Eisdiele ist – wie sollte es anders ein – super freundlich und gut drauf.

Bei Gaby’s Wäscheladen bot man uns zum anstrengenden Einkauf gleich ein Glas Wasser an. Im nahegelegenen Klamotten-Ramschladen hatten wir die Wahl zwischen Kaffee und Sekt.

Am Samstag haben wir eine späte Startzeit – 14:00 Uhr, da am Vormittag ein Ligaspiel stattfindet. Wir nutzen die freie Zeit, in einem Meetingraum des Hotels unsere Tänze zu üben.

Auch bei dieser Golfrunde müssen wir unsere Schirme nur mal kurz aufspannen. Leider lässt unsere Leistung ungefähr nach der Hälfte deutlich nach, so dass wir nicht traurig sind, als wir fertig sind.

Zurück im Hotel essen wir sehr lecker zu Abend und machen uns dann auf in die „City“. Gestern haben wir nämlich im Zentrum von Kibo einen Irish Pub namens Connemara entdeckt, der an jeweils zwei Samstagen im Monat seine Whiskyreste zu Sonderpreisen ausschenkt. Das interessiert mich natürlich. Der Pub ist urig und es sind schon einige Whiskykenner dort. Auf dem Tresen stehen alle Flaschen, die heute geleert werden dürfen, aufgereiht. Begeistert starte ich mit einem Kilchoman und ende mit einem Talisker während die Whisky-Verächterin Beate sich für ein Guiness entscheidet.

Der Rückweg zum Hotel ist steil, aber in 20 Minuten schafft man es. Erschöpft gehen wir auf unsere Zimmer.

Am Sonntag fahren wir frühzeitig los in Richtung Kaiserslautern. Um 10:30 haben wir eine Startzeit beim GC Barbarossa. Dort ist trotz des bedeckten Wetters ordentlich was los. Gleich auf dem Parkplatz lernen wir zwei Herren kennen, die zunächst wegen des Esslinger Kennzeichens ihres Autos auffallen, vor allem aber wegen ihrer knallbunt gemusterten Hosen (Royal & Awesome).

Die Kleidermarke heisst Royal & Awesome

An der Rezeption werden wir – wie sollte es anders sein – super freundlich empfangen und der Clubmanager informiert uns über den Platz. Ausserdem werden wir zu einem Kaffee eingeladen, den ich sogleich über Hose und Jacke giesse.

Der Platz ist sehr nass. Zwischendurch kommt man sich vor wie ein Storch während man durch morastigen Boden und hohes Gras stapft. Wir kommen auch nicht so recht vorwärts, da eine halbe Stunde vor uns ein Viererflight gestartet ist, die sowohl langsam spielen als auch sehr langsam gehen und noch Bälle suchen. So holen wir bald die zwei buntbehosten Herren vom Parkplatz ein (Kasperl und Seppl) und tun uns mit ihnen zusammen. So wird es trotz der ewigen Warterei eine lustige und kurzweilige Runde.

Beim Golfer nach der Runde stellt sich heraus, dass Seppl hin und wieder bei der GolfKultur trainiert, Er war mir auch irgendwie bekannt vorgekommen. Sogleich versuchen wir, Kurse zu verkaufen.

Der Rückweg fängt gut an, wird aber zunehmend zäh. Erst gibt es einen dicken Stau vor Heilbronn. Auf unserer Ausweichstrecke fern der Autobahn müssen wir dafür warten bis ein Abschleppwagen ein Auto, das auf dem Dach liegt, von der Straße räumt. Am Ende brauchen wir etwa 3 1/2 Stunden für die Rückfahrt. Und sind uns einig, dass die Pfalz auf jeden Fall noch eine Reise wert ist.

Veröffentlicht in Allgemein

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